Tipp der Woche
Ob alt bewährt, neu erfunden oder nur wieder neu entdeckt, es gibt zahlreiche Ideen und Hinweise um sich nachhaltig durch den Alltag zu bewegen. Hier sehen Sie die seit Beginn des Jahres 2023 wöchentlich anwachsende Liste. Sie haben einen nachhaltigen Tipp für uns? Ihren Vorschlag nehmen wir gerne auf. Senden Sie bitte eine Mail an: tipp-der-woche@miterago.de
besser mal etwas Frisches - Sprossen
direkt von der Fensterbank "ernten" und den Speiseplan bereichern. Die kleinen Keimlinge sind wahre Kraftpäckchen, denn das Auslösen des Keimvorgangs bedeutet, es werden Enzyme aktiv. Diese zerlegen die im Korn oder Samen gespeicherten Stoffe in kleinere Bausteine für das Zellwachstum, z.B. zu essentiellen Aminosäuren. Vitamine und Mineralstoffe werden freigesetzt und stehen zur Verfügung. Weizensprossen z.B. schmecken daher leicht süß, weil die Stärke in lösliche Kohlenhydrate verwandelt wurde und sie sind besser bekömmlich als das pure Korn. Linsen und Luzerne bringen den Geschmack von frischem Grün und leichte Schärfe mit.
Das Sprossen ziehen ist denkbar einfach. Die ausgesuchten Körnchen werden gewaschen und bleiben je nach Größe und Dicke der Samenschale einige Stunden zum Einweichen in frischem Wasser, Linsen und Weizen etwa acht Stunden lang. Nach dem Abgießen und Abtropfen lassen erhält das Glas nun einen hellen Platz auf der Fensterbank. Oft schon am nächsten Tag wird das Wunder sichtbar und aus den ersten Samenschalen lugt ein kleiner Keim hervor. Nun heißt es: zweimal täglich spülen - damit die Sprossen nicht austrocknen und hygienisch einwandfrei bleiben - und Geduld haben. In drei bis fünf Tagen sind sie dann zum Verzehr bereit und bereichern das Müsli, den Salat, den Brotaufstrich, toppen den Eintopf, die Bowl, das Mittagsgericht.
Um regelmäßig essfertige, frische Sprossen zu haben, können Gläser zeitversetzt mit jeweils kleinen Portionen an den Start gebracht werden. Denn lange haltbar sind Sprossen nicht und gut zu händeln nur, wenn es nicht zu eng wird im Glas. Sollte sich doch einmal eine Verunreinigung eingeschlichen, Schimmel und muffiger Geruch sich breit gemacht haben, der zum Wegwerfen einer Partie zwingt, dann ist der Verlust einer kleinen Menge auch leichter zu verschmerzen.
So können wir mit Sprossen unseren Speiseplan im Frühling ein wenig selbst auffrischen, wo sich die Lagerbestände mit regionalem Gemüse ja zunehmend leeren und Frisches sonst nur aus dem Gewächshaus und über lange Transportstrecken zu uns kommt.
Mehr Hintergrundinformationen sind hier oder hier zu finden.
