ein Hemd, wie auf den Laib geschneidert: DIY-Brotbeutel

"Ach, wir brauchen ja noch Brot!" Für den Stopp an der Brottheke ist es gut, den passenden Stoffbeutel dabei zu haben. Dann kann auf den Griff zur Papiertüte verzichtet werden.

Hier kommt die Anleitung für einen Hemdbeutel, also einen Stoffbeutel mit zwei Henkeln wie die Träger an einem Unterhemd. Diese Form hat den Vorteil, dass der Beutel gut geöffnet vor der Theke präsentiert werden kann. Brot und Brötchen können leicht hineingleiten, wenn sie von der Verkaufsseite her über die Theke gereicht werden.

Gut geeignet ist dünner, fester Stoff, der bei 40-60°C gewaschen werden kann, z.B. von ausgedienten Oberhemden oder die großen Partien von an den Kanten zerschlissener Bettwäsche. Daraus werden Vorder- und Rückseite in angedeuteter Hemdform mit weitem "Hals- und Armausschnitt", das lange Seiten- und Bodenstück und die beiden Henkel ausgeschnitten.

Unser Hemdrumpf hat die Ausmaße von knapp dreifacher Brothöhe (28 cm) und einfacher Brotlänge (25 cm) plus 0,5 -1 cm Nahtzugabe. Das Seitenstück ist mit 14 cm (plus jeweils 0,5 cm Nahtzugabe = 15 cm) so breit wie unsere Lieblingsbrotsorte. In der Länge reichte es einmal herum, ist also so lang wie die zwei Seiten und die Unterkante des Hemdteils. Der Henkelstoff ist 10 cm breit; doppelt gelegt und mit eingeschlagenem Saum von je 0,5 cm bleibt eine griffige Breite von 4,5 cm. Die beiden Henkel sind mit 36 cm etwas lang ausgefallen; auch in einer ein wenig kürzeren Variante wären sie lang genug, um sie im Bedarfsfall zu verknoten, so dass z.B. bei einer Fahrt im Lastenrad die Brötchen nicht heraushüpfen können.

Jetzt erst einmal nähen: Zuerst werden die "Hemdausschnitte" an Vorder- und Rückseite sowie an den beiden Seitenteil-Enden versäumt. Anschließend werden die beutelbildenden Teile rechts auf rechts gelegt und mit Stecknaden oder Klammen gehalten. Mit zwei einfachen Nähten werden die drei Teile aneinander gesteppt. Nun wird der Beutel auf rechts gezogen und entlang der ersten Naht wird eine zweite Naht gesetzt, welche die Stoffkannten nach innen sauber wegschließt. So erhalten wir eine doppelte Naht für mehr Stabilität und gleichzeitig einen fadenfusselfreien Beutelinnenraum.

Die Henkel sind schon vorbereitet, wie oben beschrieben, also doppelt gefaltet, die Stoffkannten zu einem Saum nach innen eingeschlagen und mit einfacher Naht abgesteppt, wobei 2-3 cm vor dem Stoffende die Naht offen blieb. Nun können die Kanten zum Saum umgeschlagen und an die Hemdabschnitte für die Träger gesteckt werden. Beim Festnähen kann nach Belieben noch die zweite Naht am anderen Henkelrand entstehen. Fertig, auf zur Bäckerei, neue Hemdbeutelpremiere!