zentrales Feuerwerk - weniger ist mehr
Veröffentlicht: 24.12.2023
Stille Nacht und Weihnachtsruhe währen nicht lang, denn zwischen Heiligabend und dem Jahreswechsel liegt genau eine Woche.
Das meiste Silvesterfeuerwerk erzeugt keinen Zauber mehr, kein oooohhh, aaaahhh, wow. Es wird zu früh, zu viel und zu weit verteilt gezündelt, geböllert und in die Luft gejagt. Schön erdachte Einzeleffekte gehen unter, sind schnell verpufft. Wenn langsam wieder Ruhe eingekehrt, bleibt je nach Wetterlage der Feinstaub noch lange in der Luft und irgendwo gingen und gehen auch die Raketen- und Böllerreste nieder. So verkommt der Jahreswechsel zunehmend zum lärmenden Ärgernis und Umweltverschmutzen, selbst wenn die greifbaren Hinterlassenschaften des eigenen Verpulverns sorgfältig wieder eingesammelt werden.
Bei Polizei, Feuerwehren, Rettungsdiensten und in Krankenhäusern wirken die zusätzlichen Belastungen noch lange nach, denn neben den Überstunden selbst steht die Frage im Raum: Wozu? Solche Belastungen sind kaum zu bemessen.Einige Städte steuern gegen, und zwar nicht nur, weil es gilt, historischen Bauten oder Reetdächer vor der Brandgefahr oder in einem nahen Naturschutzgebiet die Tierwelt zu schützen, die durch die Böllerei in Daueralarm versetzt ist und durch reflexhaft ausgelöste Flucht ganz unnötig Kraft zum Überwintern einbüßt.
Immer mehr Kommunen organisieren ein professionelles, öffentliches Feuerwerk und laden die Bürgerschaft zum Staunen ein. Das gemeinsame Erlebnis des Jahreswechsels stiftet Zusammengehörigkeit und entlastet die versorgenden Einrichtungen. Es gibt weniger Aufwand für die Stadtreinigung, die Feuerwehr, die Polizei, den Rettungsdienst, in den Krankenhäusern, weil viele so auf privates Feuerwerk leicht verzichten können. So verbleiben mehr Ruheräume für Wild- und Haustiere.
Positive Erfahrungen mit zentralem Feuerwerk gibt es z. B. in Bernau und in Bernburg (Saale) sammelten die Bürger Geld dafür. Und Ihre Kommune?
