Papier? Spare ich mir!
Der Verzicht auf Plastikverpackung liegt voll im Trend. Wie sinnvoll ist es aber, einfach Plastiktüten durch Papiertüten zu ersetzen? Ist das nachhaltig? Sicherlich macht es einen Unterschied, ob eine Papierverpackung oder ihr entspechendes Pendant aus Plastik sich auf Abwegen befindet und frei in der Gegend herumfliegt. Die Holzfasern vom Papier werden bald von Mikroorganismen zersetzt und augenscheinlich ist die alte Tüte verschwunden. Wie langlebig hingegen Plastikverpackungen sind, bezeugen die wachsenden Müllstrudel in den Ozeanen dieser Erde.
Auch eilt der Papiertüte der Ruf voraus, dass sie wieder Rohstoff für neues Papier werden kann und sich gut recyceln lässt. Ja, die deutsche Papierindustrie setzt über 60% Altpapier ein. Produkte mit dem blauen Engel müssen zu 100% aus Altpapier sein, um diese Auszeichnung zu verdienen. Die Papier- und Zellstoffherstellung erfordert den Einsatz von viel Energie, Chemikalien und Wasser, und die Prozessführung wird hinsichtlich des Energiebedarfs, der Rückgewinnung und Kreislaufführung bestimmter Stoffe weiter optimiert, wie das Umweltbundesamt erläutert.
Es sind also nicht nur die Herstellung von neuem Papier, sondern auch die Recyclingverfahren sehr aufwendig und daher gilt es, mit Papier immer sparsam umzugehen, z.B. die im Haushalt vorhandenen Tüten zum nächsten Einkauf wieder mitnehmen für alles, was nicht unverpackt bleiben kann. Die Wiederverwendung von Kartons und Geschenkpapier empfindet niemand als respektlos oder geizig, wenn das Papier heil, glatt und frei von Klebstreifenresten ist, oder? So können Papierprodukte lange genutzt werden, die Nachfrage nach neuem Papier verringern und letztlich zur Sammelstelle und wieder in den Kreislauf gehen.
Weitere Beispiele zur Reduktion von Papier im Haushalt:- Stopp-Aufkleber auf dem Briefkasten "bitte keine Werbung, keine kostenlosen Zeitungen einwerfen"
- Stoffbeutel für den Brot- und Brötcheneinkauf mitnehmen
- Das "beste Taschentuch" aus Stoff ohne Plastik und Papier benutzen
- Stofftücher (aus alten Shirts oder Handtüchern) statt Küchenrolle verwenden
- möglichst vor Ort unverpackt, statt online einkaufen
