Hitzeschutz planen, jetzt!
Gestern noch ein Eis auf der Hand, heute schon gefrorene Ringelblumen, so schnell ändern sich die "Eiszeiten". Bei beginnenden, herbstlich kühlen kühlen Temperaturen da draußen geraten die vielen heißen Tage dieses Sommers schnell in Vergessenheit. Doch nach der Hitze ist vor der Hitze und für das nächste Jahr ist jetzt die Zeit zur Vorbereitung. Kommunen, öffentliche Einrichtungen, Betriebe und Nachbarschaften, wir alle sind gefragt. Und wozu Planung? Worum es geht, eröffnet sich vielleicht, wenn Sie anhand folgender Fragestellungen zum Thema Hitzeschutz eine kleine Rückschau halten:
Wie ist es Ihnen ergangen in der heißen Zeit? Konnten Sie Ihre Wohnung kühl halten durch frühmorgentliches und abendliches Lüften? Sie waren unterwegs und hätten gerne eine öffentliche Wasserquelle aufgesucht? Konnten Sie Ihre Routinen anpassen, z.B. Ihren Sport, Ihre Einkäufe früh morgens erledigen? Hat Ihnen Ihre hochbetagte Nachbarin geöffnet, als Sie geklingelt und angeboten haben, auch ihren Einkauf mitzuerledigen? Hat ihr Arzt das blutdrucksenkende Medikament angepasst? Wurden in Ihrem Wohnrt der Schulsport verlegt oder ein für den späten Nachmittag geplantes Sportturnier vorsorglich abgesagt? Konnten Sie sich im nahegelegenen Park unter großen, alten Bäumen erholen?
Hitze ist gefährlich für die Gesundheit, sie macht uns allen zu schaffen, auch wenn wir nicht zur hitzevulnerablen Gruppe zählen, also weder Säugling noch Kleinkind, nicht über 60 oder vorerkrankt sind, nicht im Freien arbeiten müssen oder obdachlos sind. Hitzeschutz durchzieht als Querschnittsthema viele Bereiche, die jetzt Planung und Abstimmung brauchen, damit wir alle die kommenden Hitzewellen gut überstehen können. Hitzeaktionspläne sind die kommunale Grundlage, liefern die Handlungsanweisungen, wenn der Deutsche Wetterdienst eine akute Hitzewarnung herausgibt. Auf unserer Themenseite Hitzeschutz sind Informations- und Handlungspfade dazu zu finden.
Einen längerfristigen Horizont haben raumplanerische Maßnahmen, z.B. der Erhalt von Frischluftschneisen, die nicht zugebaut werden dürfen, oder die Entsiegelung von Flächen, da sich diese tagsüber aufheizen, über nacht die Wärme wieder an die Umgebung abgeben, sich kaum abkühlen. Der Erhalt der großen Stadtbäume hält die kühlen Orte kühl und die Schaffung von neuem Stadtgrün bindet zusätzlich CO2.
Übrigens, sollte es in Ihrer Gemeinde, Ihrem Kreis noch keinen Hitzeaktionsplan oder Hitzeschutz geben, fragen Sie nach unter dem Tagesordnungspunkt "Einwohnerfragen" der Kreistags- oder Rats- bzw. Stadtverordnetenversammlung. Es gibt schon viele gute Beispiele und mit dem "Hitzeservice" gute Unterstützungen.
