Gelees aus Löwenzahn - 3 Rezepte im Vergleich
Für Löwenzahngelee kursieren viele Rezepte im Internet. Mal werden die Blüten mit samt ihren Blütenkelchen verwendet, von einer Zitrone regelmäßig der Saft, gelegentlich auch die abgeriebene Schale, Zucker? Oft reichlich. Hier präsentieren wir die Ergebnisse von 3 Varianten.
Dieses Rezept haben wir zuerst ausprobiert:
- 1 Litermaß voll Löwenzahnblütenköpfe, mit Wasser bedeckt 15 min kochen und einige Stunden ziehen lassen
- Masse durch ein Sieb mit Tuch drücken
- Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone hinzufügen
- mit Wasser auf 750 ml auffüllen
- mit Gelierzucker 2:1 nach Packungsanweisung zu Gelee verarbeiten
Das Ergebnis? Nun, eher ein Zitronengelee, süß und mit guter Basisnote vom Löwenzahn, sehr lecker. Das feine Honigaroma, das beim Blütenkochen die Küche erfüllte, wird aber im Ergebnis von Zitrone überdeckt. Verteilt auf Erdnussbroten, in Salatsoßen und Linsengerichten haben wir die ersten Gläschen schon wieder geleert und Platz geschaffen für neue Experimente.
Zweiter Versuch, kürzer gekocht, länger gezogen, ohne Zitronenschale:
- 1 Litermaß voll mit Löwenzahnblütenköpfen, diese mit Wasser bedeckt nur 5 min kochen und über Nacht ziehen lassen
- Masse durch ein Sieb mit Tuch drücken
- von einer Zitrone nur den Saft hinzufügen
- mit Wasser auf 750 ml auffüllen
- mit Gelierzucker 2:1 nach Packungsanweisung zu Gelee verarbeiten
Und dieses Mal? Ein Gelee mit feinem Honigaroma, leicht herb, ebenfalls gut süß. Es könnte etwas fester sein und in der Farbe weniger grünlich-braun. Warum leuchtet es nicht so strahlend gelb, wie bei den meisten Abbildungen im Internet? Die grünen Blütenkelche machen den Unterschied.
Nun der ultimative Versuch für ein leuchtend gelbes Gelee mit möglichst wenig Zucker:
- 100 g Löwenzahnblüten, aus den Kelchen gezupft (aus ca. 1 Litermaß, locker gefüllt mit Blütenköpfchen), mit Wasser bedeckt 5 min kochen, einige Stunden ziehen lassen
- Masse durch ein Sieb mit Tuch drücken
- mit dem Saft einer halben Zitrone und Wasser auf 250 ml auffüllen
- 100 g Zucker mit
- 5 g Apfelpektin vermischen
- die Zuckermischung mit dem Sud aufkochen
- mehr Zucker nach Bedarf und Geschmack hinzufügen
- nach mindestens 4 min Kochzeit Gelierprobe machen und das Gelee heiß abfüllen.
Ins Sonnenlicht gerückt präsentieren wir nun unser „leuchtendes“ Ergebnis: ein helles Gelee mit feinem Honigaroma, es ist schön fest, die Süße stimmt. Der Zeitaufwand fürs Blütenzupfen hatte Spielfilmlänge und es ergaben sich nur 3 kleine Gläschen Gelee. Wir behalten uns vor, mit diesen „Kostbarkeiten“ ausgewählte Personen zu beschenken oder bestimmte Anlässe zu unterstreichen. Beim Verschenken oder Aufessen ist auf die verkürzte Haltbarkeit zu achten, die sich aus dem verringerte Zuckergehalt ergibt.
Übrigens, die Idee, ein, zwei Gänseblümchen als essbare Blütenbeigabe optisch mitten im Gelee schwimmen zu lassen, werden wir aufgegeben. Die Blüten wollen immer „nach oben“ und sind dann also im Deckel- oder Bodenbereich verschwunden. Beim Öffnen oder Aufessen gibt es dann eher einen Schreck mit Gedanken an Schimmel, statt der geplanten blumigen Überraschung.
