besser loslassen
Veröffentlicht: 26.02.2023
und einen Tag für das Aussortieren reservieren. Denn in Regalen, Schränken und Kellern stecken oft Dinge, die dort einfach nur lagern, ohne wirklich gebraucht zu werden. Sie einmal hervorzuholen und zu sortieren, verschafft Platz und öffnet den Raum für reibungslose Abläufe im Alltag. Andernorts sind die Dinge vermutlich von großem Nutzen und erfüllen neue Aufgaben. So verlängert sich deren Lebenszyklus und kann eine ressourcenverbrauchende Neuanschaffung überflüssig machen.
Diese win-win-Situation zu erreichen, erfordert Arbeit, die weniger mit Gewichtheben zu tun hat - es sei denn, ganze Bücherregale werden aufgelöst - als viel mehr ein gedanklich-emotionaler Kraftakt ist. Viele persönliche Entscheidungen sind zu treffen und dabei gilt es, manchmal Träume und Sehnsüchte loszulassen, manchmal die angefangenen Gedanken zu Ende zu denken.
Hier nur drei theoretische Beispiele:
"Kann ich das wirklich nie mehr tragen? Vielleicht nehme ich ja doch noch 2-3 Kilo ab!" Also entweder abnehmen und auch überlegen, was mit der anderen Kleidung passiert, die dann zu weit sein wird oder sich mit den veränderten Körperproportionen anfreunden und das gute Stück frei geben, zur Verfügung stellen.
"Wenn wir einmal groß einladen, dann brauchen wir so viele Gläser und Teller!" Hier könnte die Planung zu einer konkreten Party klären, ob das Festhalten an viel Geschirr seinen Zweck wirklich erfüllt. Die Größe der Wohnung, des Freundes- und Verwandenkreises und des Geldbeutels beschränken den Wunsch nach einem Fest und nach Geselligkeit vielleicht weit stärker als der Umfang des vorhandenen Geschirrs. Ja, das tut weh. Also umdenken, vielleicht Gläser und Teller mit den Nachbarn teilen und verleihen, wenn dort ein Fest ansteht.
"Die Vase brauche ich nie, aber die ist von Tante Inge!" Wer Tante Inge liebt und auch den Gedanken an sie, kann diesen Nutzen an die Vase knüpfen und sollte sie behalten.
Um sich im Dschungel der Entscheidungspfade zurechtzufinden, gibt es zahlreiche Wegweiser im Netz. Mit 5, 8, 12, 15 Schritten übertreffen sich dort die Ratgebenden, von einfach bis differenziert ist alles dabei. Einige davon, insbesondere zu Kleidung und Mode, können es nicht lassen und bieten uns gleich die neusten Trends an, obwohl wir die alten doch erst einmal los werden wollen. Ein Thema also, so überbordend wie mancher Kleiderschrank.
Diese grundsätzlichen Ratschläge versprechen Erfolg:
- 1. Sich Zeit nehmen und nicht zuviel auf einmal bewältigen wollen, zum Start nur einen Teilbereich (Regal, Schrank, Schreibtisch) bearbeiten
- 2. Alles herausräumen und nur Gebräuchliches und Geliebtes wieder einräumen, "ich weiß nicht"-Gegenstände in einen Karton für spätere Entscheidungen, Kaputtes reparieren (lassen) oder fachgerecht entsorgen
- 3. Nicht Genutztes, nicht Geliebtes veräußern, verschenken, spenden und diesen Gegenständen eine verlängerte Nutzungsdauer schenken. Die passenden Orte dafür sind neben den naheliegenden kommunalen Einrichtungen auch zahlreiche Plattformen im Internet, die über gezielte Eingaben in die Suchmaschine wie "Bücher abgeben" zu finden sind.
- 4. Und nicht zuletzt auf dem Weg zur Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft: sich selbst auf den Märkten für Losgelassenes umschauen, wenn etwas gebraucht wird und den Einkauf dort einem Neukauf vorziehen.
Weitere Konsumgütergedanken und -Infos und gibt es hier zu Kleidung und hier zu Möbeln
